Wie alles begann
Am 19. Juli 1968 verfasst Karl Huber ein Schreiben an den damaligen Bürgermeister von Oberndorf, mit dem Ansuchen auf Nichtuntersagung des Turnvereins Oberndorf.
Das Propontentenkomitee des neu gegründeten Vereins "Turnverein Oberndorf" traf sich daraufhin zur ersten Hauptversammlung am 29. August 1968 um 20°° Uhr in der Hauptschule Oberndorf. Bei dieser Hauptversammlung wurde der erste ordentliche Vereinsvorstand gewählt. Dieser bestand aus folgenden Leute:
Obmann: Fachl. Karl Huber, Oberndorf an der Melk 43
Stellvertreter: Hörhan Elfriede Maria, Oberndorf Gries 26
Fachwart: Buder Berta, Oberndorf Wiedenhof 5
Schriftführer: Zehetner Erika, Oberndorf Lingheim 11
Kassenwart: Weichberger Veronika, Oberndorf Gries 18
Zeugwart: Stöger Hedwig, St. Leonhard Pledichen 9
Am 6. September kam der offizielle Bescheid der Sicherheitsdirektion für das Land Niederösterreich, den "Turnverein Oberndorf" gründen zu dürfen.
Die offizielle Gründung der Union Oberndorf erfolgte somit am 6. September 1968 als "Turnverein Oberndorf". Aufgrund eines Sponsorvertrages mit der örtlichen Raiffeisenbank und des erweiterten Sportangebotes wurde der Vereinsname am 18. Juni 1981 auf "Turn- und Sportunion Raiffeisen Oberndorf" geändert.
Obmänner: 1968 – 1973 Karl Huber
1973 – 1989 Waltraud Schumeier
1989 – 1991 Franz Hochhauer
1991 – 1997 Ernst Scharner
1997 – 2004 Doris Koch
2004 – 2008 Reinhard Riegler
2008 – 2018 Bernhard Deckelmann
2018 – Elisabeth Penzenauer
Besonderer Beliebtheit erfreuten sich die "Volkswandertage", die erstmals ab 1973 stattfanden und meist mit um die 400 Wanderer gut besucht waren. Als Erinnerungsgeschenke gab es selbstbeschriftete Eierbecher und Kerzenständer aus Holz.
Sektion Turnen
Zwei junge Mädchen, Vroni Weichberger (Handl) und Elfriede Hörhan (Scheibenpflug), baten ihren Hauptschullehrer Karl Huber, mit Ihnen zu turnen. Aus dieser Idee entwickelte sich im September 1968 der "Turnverein Oberndorf". Im ersten Jahr gab es bereits 2 Gruppen: Mittwoch die Frauen und am Donnerstag die Mädchen.
von links: Stefanie Weninger, Marianne Lautermüller, Christine Punz, Edith Hilmbauer,
Theresia Puschenreiter, Vera Schagerl
Im nächsten Jahr löste Waltraud Schumeier Karl Huber ab. Zu den bestehenden Gruppen kamen mit der Zeit weitere dazu, vorallem, als 1974 die neue Turnhalle in der Hauptschule eröffnet wurde: Volksschulkinder, Hauptschulkinder und Herren.
Das erste öffentliche Auftreten einer Turngruppe erfolgt am Faschingsonntag 1974 im Gasthaus Mitterauer. Es waren dies die Volksschulkinder der 1. und 2. Klassen.
In der Saison 2005/06 gab es 5 Turngruppen: Kinder, Senioren, Bauch-Bein-Po, Body-work-out, und Wirbelsäulengymnastik.
Sektion Tischtennis
Um 1970 fand sich eine kleine Schar von Begeisterten, die fallweise, später dann regelmäßig Tischtennis spielte. Das Spiellokal war die Hauptschule (kleiner Turnsaal, auch am Gang wurde gespielt). Zu dieser Gruppe gehörten Robert Hülmbauer sen. und jun., Bert Döberl, Karl List, Alois Lasselsberger, Hermann Wagesreiter, Johann Haas und Franz Sturmlechner. Viele interne Spiele und gemeinsame Stunden motivierten zur Bildung eines Klubs.
1. Oberndorfer Herrenmannschaft: Rudolf Trümmel, Franz Sturmlechner, Johann Kain,
Robert Hülmbauer und Johann Haas (vorne) in den Raika Dressen
Die offizielle Gründung der Sektion Tischtennis erfolgt am 20. April 1974 als Sektion der Union Oberndorf. Die Mitgliedschaft beim NÖ Tischtennisverband erfolgt im Herbst 1974. Gleichzeitg nahm Oberndorf am Meisterschaftsbetrieb teil, begonnen wurde in der 3. Klasse. Doch der Aufschwung hielt nicht lange. Nach und nach bröckelten die Mitglieder ab, deswegen gründete Sturmlecher 1980 die Neigungsgruppe Tischtennis an der Hauptschule. Gleichzeitig erfolgte eine konsequente Nachwuchsförderung im Verein.
Die ersten großen Erfolge setzten bereits 1981 mit Petra Fichtinger ein. Natürlich übertrumpften die 2 Europameisterschaftsmedaillen von Petra Fichtinger, Bronze 1987 im Doppel und nochmals Bronze 1988 im gemischten Doppel, die unzähligen Erfolge von Martin Doppler, Natascha Streif (beide auch bei der Jugend EM) Gerhard Fichtinger, Michaela Etlinger, Hannes Hauss und Markus Resel.
Oberndorfs Talente mit ihren Betreuern Franz Doppler und Johann Hauss:
Martin Doppler, Gerhard und Petra Fichtinger, Hannes Hauss, Karl Stöhr
Die 14 jährige Petra Fichtinger stellte bei den NÖ Landesmeisterschaften 1987 einen einmaligen Rekord auf: Sie trat in 9 Bewerben an, gewann alle 30 Spiele und holte sich somit alle 9 Landesmeistertitel.
Den größten Erfolg der Unionsgeschicht gelang Petra Fichtinger 1991 mit dem Jugendeuropameistertitel im Doppel sowie Silber im Einzel.
Die Europameisterin Petra Fichtinger wird von der Oberndorfer Bevölkerung
und der Tischtennis – Familie empfangen.
Martin Doppler katapultierte sich in Österreichs Herrenspitze und wurde Staatsmeister im Junioren Doppel. Er wurde Mitglied des Nationalkaders und bestritt sein erstes Länderspiel gegen Taiwan.
Bernhard Löwenstein war die Nummer 1 der österreichischen U 12 Rangliste und wurde 3 facher U 12 Staatsmeister.
Petra Fichtinger war das Aushängeschild im Frauentischtennis. Bei der WM in China (Peking) kam Petra im Einzel unter die Besten 64 der Welt. 1995 verteidigte sie zum 5. mal ihren Einzelstaatsmeistertitel und holt sich auch die Titel im Doppel und Mixed. Ein Jahr später errang sie ihren 6. Einzel Staatsmeistertitel.
In der Saison 2001/02 feiert der Nachwuchs wieder viele große Erfolge mit Scharner Karin als Zugpferd.
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1. Platz – Staatsmeisterschaft / Mini / Einzel – Karin Scharner
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3. Platz – Staatsmeisterschaft / Unterstufe / Doppel – Karin Scharner
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1. Platz – Landesmeister / Mini / Doppel – Karin Scharner, Reinhard Hauer
In der darauffolgenden Saison beendet Petra Fichtinger ihre sportliche Karrriere um sich ganz ihrer beruflichen Ausbildung zu widmen.
Seit der Saison 2005/06 ist das Damenteam der Union Oberndorf wieder in der österreichischen Staatsliga vertreten.
Nach fast 44 Jahren als aktiver Tischtennischpieler und Sektionsleiter beendete Franz Sturmlechner 2017 seine Tätigkeit im Unionsvorstand. Wolfgang Pitzl übernimmt den Sektionsleiter.
Sektion Fußball
Bei einer Oberndorfer Wirtshausrunde am 25. August 1974 wurde die Idee geboren, einen eigenen Fußballverein zu gründen. Die beiden Hauptschullehrer Hubert Bruckner und Franz Sturmlechner, die Brüder Alois und Rudolf Lasselsberger sowie Rudolf Leichtfried beschlossen damals, diesen neuen Verein "Sumsi-Sorglos" zu nennen. Dies deswegen, weil sie damals noch sorglos in die Zukunft blickten und sich Unterstützung von der Raiffeisenkasse (Sumsi) erwarteten.
Mitglieder wurden geworben, wobei "Adi" Hochauer, Lambert Stremnitzer, Leo Lienbacher, Josef Daxauer, Leopold Feichtegger, Josef und Johann Mitterbauer, Fritz Stöckel und Johann Kain in die Reihen der "Sorglosen" Aufnahme fanden. Diese erste Mannschaft wählte als Trainer Rudolf Lasselsberger und als Obmann Hubert Bruckner. Als eines der ersten Spiele wurde das "Derby" gegen die Oberndorfer Feuerwehr ausgetragen, das mit einem grandiosen 10:3 – Sieg für "Sumsi-Sorglos" endete.
Durch diesen Prestigegewinn traten Helmut Punz, Rupert Lautermüller, Hans Wippel und Johann Koppensteiner als weitere Mitglieder in den Verein ein.
Bis zum Herbst 1975 wurden die wöchentlichen Trainingsspiele am alten Sportplatz und im Winter im kleinen Turnsaal der Hauptschule ausgetragen. Als die neue Sporthalle fertiggestellt war, mietete "Sumsi-Sorglos" 1975 als erster Verein wöchentlich die Halle zum Stundenpreis von 30 Schilling.
Inzwischen waren die Sumsis aus dem öffentlichen Sportgeschehen nicht mehr wegzudenken und traten im September 1975 als eigene Sektion der Union Oberndorf bei. Als "Einstandsgeschenk" brachten die Sumsis ihren "Adi" als Hauptkassier und einen Schaukasten, Marke Eigenbau Lienbacher, mit.
1. Reihe: Gerhard Adensamer, Franz Schallhaas, Paul Kilmbauer, Helmut Punz, Adi Hochauer
2. Reihe: Herbert Schallhaas, Hubert Bruckner, Leo Lienbacher, Rudolf Lasselsberger, Johann Wippel,
Fritz Stöckel
Von den Sumsis wurden diverse Spiele bestritten. Bald entpuppte sich die Union St.Georgen (Bründl) als Erzrivale. Die Heimspiele im "Schweinzbachstadion" konnten meist gewonnen werden, aber bei den Auswärtspartien in den "Bründler Bergen" auf der berüchtigten "hängenden Leiten" gingen die Sumsis mit fliegenden Fahnen unter. Durch die damalige Klubfarbe Gelb waren die Sumsis bereits in der gesamten Umgebung als die "gelben Teufel" bekannt.
Im Herbst 1977 veranstaltete Sumsi eines der ersten Hallentuniere, bei dem der 2. Platz errungen wurde. Da als Siegesprämie ein Krügel Bier pro Mann auf dem Spiel stand, war dementsprechend hart gekämpft worden. Damals schlitterten die "Sorglosen" in das schlimmste Debakel ihrer Vereinsgeschichte. Sumsi wurde mit 11:1 vom Platz geschossen, wobei es sich bei dem einzigen Sumsi-Treffer um ein Eigentor des Gegners handelte.
Wahrscheinlich war das Krügerl schon vor dem Spiel getrunken worden!
Nicht nur Fußball wurde gespielt. Es gab auch gemeinsame Ausflüge, die vom Burgenland bis Hallstatt führten. Bei einer Vorstandssitzung im November 1979 wurde Leo Lienbacher zum neuen Obmann gewählt. Um die Vereinskasse aufzufüllen, veranstalteten die Sumsis im Winter 1980 ein Rodelrennen am Großberg. Bei herrlichem Wetter und von 250 begeisterten Zuschauern angefeuert, stürzten sich 72 Teilnehmer auf abenteuerlichen Geräten den eisigen Hang hinunter.
Das folgende Hallentunier in Scheibbs war mit Platz 1 ebenso erfolgreich. Dabei konnte auch der Veranstalter und Erzrivale St. Georgen vernichtend geschlagen werden. Die Siegesfeier war auch erfolgreich, diesmal für den Wirten.
Neben dem Training kam auch die Geselligkeit nie zu kurz. Im Vereinslokal Penzenauer wurden die anstehenden Probleme ausdiskutiert und dabei so mancher Becher geleert.
Ein harter Schicksalsschlag traf die Sumsis während eines Trainings in der Oberndorfer Sporthalle, als am 26. Oktober 1994 ihr 48- jähriger Obmann Leo Lienbacher plötzlich zusammen brach. Der Arzt konnte nur mehr den Tod, vermutlich durch Herzversagen, feststellen.
Nachfolger als Obmann wurde Franz Steiner.
Seit 1999 wird die Sektion unter dem Namen "Die Gallier" von Josef Hörhan weiter geführt. Neben zahlreichen Turnieren und Freundschaftsspiel unter nehmen die Gallier samt Familie viel gemeinsame Aktivitäten unte anderem Wanderungen und sportlichen Wettkämpfen.
Sektion Schi
Bereits in den 20er Jahren gab es in Oberndorf begeisterte Schifahrer. Nach dem Entstehen der ersten Liftanlagen in Niederösterreich waren dann noch mehr Oberndorfer von der neuen Sportart begeistert. Einige von ihnen waren sogar in einem Schiklub im Bezirk angemeldet. Anfang der 60er Jahre wurde das erste Oberndorfer Schirennen, ein Abfahrtslauf am Großberg, veranstaltet.
In den siebziger Jahren war wieder eine Gruppe Oberndorfer sehr aktiv, nahm an zahlreichen Schikursen teil, trainierten den Rennlauf und beteiligten sich sogar an den Rennen im Mostviertel. Diese Gruppe beschloß im Jahr 1979, im Rahmen der Union Oberndorf eine Schisektion zu gründen. Die Leitung übernahm Josef Schindlegger. Gleichzeitig erfolgt die Anmeldung beim NÖ Schiverband und damit auch beim ÖSV.
Auf dem Übungsprogramm standen Schigymnastik, ein Rennlauftraining sowie ein Weihnachts- bzw. ein Schikurs in den Semesterferien. Diese waren von Anhieb an sehr gut besucht und freuen sich heute noch großer Beliebtheit. Die Sektion Schi zählte bereits in den Anfangsjahren an die 120 Mitglieder.
Auch die Aus- und Weiterbildung der Übungsleiter wurde aufgrund des regen Andrangs immer notwendiger. Heute haben 15 Schiläufer die Ausbildung zum Landesschilehrer bzw. Rennlauftrainer absolviert. Als einzige des Ortes hat Isabella Kaiblinger die höchste Ausbildung, nämlich den Diplomschilehrer (staatlich geprüfter Schilehrer), mit Erfolg abgeschlossen. Anschließend arbeitete sie als Schilehrerin in Australien.
In den Folgejahren musste sogar der Weinachtsschikurs in einen Kinderschikurs (tägliche Fahrt in ein nahegelegenes Schigebiet) bzw. Erwachsenenschikurs (4 Tage auf der Planeralm) getrennt werden.
120 Kinder bzw. 70 Erwachsene bedeuteten Teilnehmerrekord. Auch der Schikurs in den Semesterferien, der heute noch in Saalbach (Schönleitenhütte) stattfindet, brachte es in eizelnen Jahre auf bis zu 70 Teilnehmer.
Besonders kräftig wurde in den ersten Jahren auch in den Rennlauf investiert. Bis zu 20 Läufer starteten bei den Rennen, wobei sich auch die Erfolge sehen lassen konnten. Die Schisektion ist technisch bestens ausgerüstet. Neben modernen Kippstangen verfügt sie über Bohrgeräte zum Stangensetzen, eine Videokammera, einen Computer und eine elektrische Zeitnehmung. Sie ist jederzeit Imstande, ein Schirennen durchzuführen.
Der Höhepunkt jeder Saison ist die Vereins- bzw. Oberndorfer Schimeisterschaft.
Barbara Scheibenpfulg und Kathrin Leichtfried (Blaunsteiner)
nach einem erfolgreichen Rennen.
Sektionsleiter: 1979 – 1984 Josef Schindlegger
1984 – 1989 Werner Schwaiger sen.
1989 – 2018 Ernst Scharner
Sektion Schwimmen
Obwohl bereits seit 1975 ein Hallenbad in Oberndorf besteht, gab es anfänglich nur vereinzelt Schwimmer. Um hier Abhilfe zu schaffen, gründete Doris Koch im Herbst 1981 die Sektion Schwimmen und richtete ihr Engagement auf die heranwachsende Generation, im besonderen auf die Kleinkinder. Freude und Spass im Element Wasser standen im Mittelpunkt; das Schwimmen erlernte man nebenbei. Auf das so in jungen Jahren erworbene Können braucht in der Schule bloss aufgebaut zu werden. Da der Andrang an Schwimmlernwilligen schon bald die zeitlichen Möglichkeiten des Einzelnen überstieg, sprang Erika Baumgartner als 2. Kraft ein. Der Einsatz der beiden Damen lohnte sich: Heute ist auch dank der Schule das Schwimm-Können in Oberndorf eine Selbstverständlichkeit.
Seit der Saison 2004/05 bietet die Sektion Schwimmen auch Aqua Gymnastik und Aqua Jogging an, das bei der Bevölkerung guten Anklang findet.